Kündigung Muster

Zahlreiche Verträge des täglichen Lebens, ob über Wohnungsmiete, Arbeitsverhältnisse, Zeitschriftenabonnements, Strom, Telefon oder Versicherungen, werden als Dauerschuldverhältnisse ausgestaltet, das heißt, die Vertragslaufzeit verlängert sich automatisch immer um eine weitere Periode, wenn nicht die eine Seite rechtzeitig kündigt.
Damit Ihre Kündigung wirksam wird und Sie im Falle späterer Streitigkeiten in einer sicheren Beweisposition sind, orientieren Sie sich am besten an einem Muster. So können Sie treffende, eindeutige Formulierungen aus der Vorlage übernehmen und dann überprüfen, ob Sie alle wesentlichen Punkte bedacht haben.

 

Ordentliche und außerordentliche Kündigung

Grundsätzlich unterscheidet das Gesetz zwischen der ordentlichen und der außerordentlichen Kündigung. Für die ordentliche Kündigung ist kein Grund erforderlich, sie ist nur an die vertraglich oder gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist gebunden. Dagegen kommt eine außerordentliche Kündigung in Betracht, wenn aus schwerwiegenden Gründen einer Partei nicht zugemutet werden kann, weiterhin am Vertrag festzuhalten. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Mieter vorsätzlich die Mietsache beschädigt, eine Mietwohnung wegen Schimmelbefalls unbewohnbar ist oder ein Arbeitnehmer Diebstähle am Firmeneigentum begeht. In diesen Fällen kann die Kündigung ohne Einhaltung einer Frist erklärt werden.

Form und Zugang einer wirksamen Kündigung

Die meisten Verträge schreiben vor, dass die Kündigung schriftlich erfolgen muss. Wenn eine solche Formvorschrift fehlt, sind Kündigungen im Regelfall auch mündlich wirksam, da der Gesetzgeber nur in wenigen Ausnahmefällen eine bestimmte Form verlangt. Zu Beweiszwecken bietet sich aber immer eine schriftliche Kündigung an. Wer dennoch eine mündliche Erklärung abgeben möchte, muss zumindest darauf achten, einen Zeugen hinzuzuziehen.
Die Kündigung muss dem Vertragspartner zugehen, das heißt, sie muss in den Machtbereich des Empfängers gelangen. Dies kann durch die persönliche Übergabe geschehen. Dann sollte zu Beweiszwecken der Empfänger gebeten werden, den Erhalt schriftlich zu quittieren. Es reicht für den Zugang auch aus, das Schreiben in den Briefkasten am Haus des Empfängers zu werfen, selbst wenn dieser längerfristig nicht zu Hause ist. Am sichersten aber ist stets der Postversand per Einschreiben.

Video Erklärung für eine richtige Kündigung

Kündigungsschreiben: Inhalt und Tipps

Die Kündigungserklärung muss zunächst die genaue Bezeichnung des Absenders und des Empfängers mit Namen und Anschriften enthalten.

Das Datum ist unerlässlich, um später die Einhaltung der Frist beweisen zu können.

Weiterhin verwenden Sie am besten schon in einer fett gedruckten Betreffzeile den Begriff „Kündigung“ und beschreiben, um welches Vertragsverhältnis es geht, zum Beispiel „Kündigung des Fernmeldevertrages vom … zu Kundennummer …“.

Nach der Anrede machen Sie in kurzen, klaren Sätzen deutlich, dass Sie das Vertragsverhältnis beenden möchten, zum Beispiel: „Hiermit kündige ich den oben genannten Vertrag zum …“. Wenn Sie nicht sicher sind, wann der Vertrag endet, können Sie auch „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ schreiben.

 

Falls Sie eine außerordentliche Kündigung aussprechen, müssen Sie dann noch Ihre Begründung ausführen. Schildern Sie in einfachen Worten den Sachverhalt so präzise wie möglich.

Schließen Sie mit einer höflichen Grußformel, auch wenn diese nicht zwingend nötig ist.

Unterzeichnen Sie zum Schluss Ihr Kündigungsschreiben mit einer eigenhändigen Unterschrift. In einigen Fällen regelt der Vertrag ausdrücklich, ob auch Kündigungen per Fax oder E-Mail mit eingescannter Unterschrift wirksam sein sollen. Im Zweifel wählen Sie lieber die sichere Variante und übersenden Ihre Kündigungserklärung als klassischen Brief.